Innerhalb dieses Blogs stelle ich eigene Texte, interessante Seiten, Bilder und Videos ein, die Berührungspunkte zu den Themen Musik und Musiktherapie anklingen lassen.

Grundlegende Informationen zu dem Thema Musiktherapie finden Sie auf der Seite Couch.
Informationen zu meiner Person erhalten Sie auf der Seite Klang.

21. April 2013

Sansula

Die Sansula ist ein Instrument, das ich sehr gerne einsetze.
Sie ermöglicht das lange Nachklingen eines leisen, schwebenden Tones.

Eine Sansula ist die Weiterentwicklung einer Kalimba. Während bei der Kalimba der Ton eher kurz erklingt, kann der angespielte Ton auf einer Sansula dank ihres Fells nach schwingen. Während bei der Kalimba durch eine Einkerbung eine Wah-Wah-Effekt möglich wird, ist dies - ebenfalls länger schwingend - bei der Sansula durch ein Auf- und Ab-Bewegung über einem festen Untergrund möglich.

Hier der Klang einer Kalimba:


Und hier nun eine Sansula:


29. Oktober 2012

Musiktherapie in der palliativen Arbeit - 2

Nun ist es geschafft: Mein viertes und freiwilliges Praktikum im Bereich der palliativen Arbeit ist beendet.
Ich nehme sehr viele Eindrücke mit. Im Gegensatz zu meinen vorherigen Praktika im Bereich der psychiatrischen Musiktherapie ist die Arbeitsweise hier eine deutlich andere. Patienten spüren, dass es ihnen schlechter geht und oftmals stehen sie am Ende ihres Lebens. Alleine die Arbeit mit Patienten, die nicht  mehr verbal ansprechbar sind bringt ganz eigene Herausforderungen - und auch neue Qualitäten - mit sich.
Aufgrund meiner sehr eindrucksvollen Erfahrungen werde ich meine Masterarbeit nun auch diesem Thema widmen: Wie kann sinnvoll mit Patienten und ihren Angehörigen musiktherapeutisch gearbeitet werden? Was genau macht eine gute Settinggestaltung in diesem Kontext aus?
Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, das Praktikum zu absolvieren und schaue gespannt auf die nächsten Monate, in denen ich mich auch gerne in den Austausch mit anderen Musiktherapeuten begeben will, um aus ihren Schilderungen abzuleiten, was das Wichtige und Besondere für dieses Arbeitsfeld ist.

17. September 2012

Musiktherapie in der palliativen Arbeit

Nachdem nun die schwierigste Klausur des Studiums hinter mir liegt melde ich mich zurück.
Derzeit absolviere ich ein Praktikum im Bereich der palliativen Arbeit - natürlich mit Musiktherapie. Ich konnte nun schon einige Patienten begleiten und bin beeindruckt, wie die Musik wirkt. Beruhigend, belebend, erfreuend, Trauer begleitend. Mit der Arbeit der Gegenübertragung, also den Eindrücken und Gefühlen, die ich während der Arbeit habe, kann ich selbst mit Patienten arbeiten, die sich nicht mehr verbal ausdrücken können. Es ist eine ganz andere Arbeit als im Bereich der Psychiatrie Es ist seltener ein gemeinsames Musizieren, meist spiele ich für die Patienten und lasse immer wieder Pausen, um zu schauen, was nun passend und angemessen sein kann. Manchmal liegt in der Stille mehr als in jedem Geräusch. Und in jeder Stille steckt auch das Gegenteil - die Musik. Und dies auch andersrum: Jede kleine Pause und jeder lange gehaltener Ton erinnert an das Ruhe-Erleben und Ruhe-Spüren-Können.

13. Juni 2012

Musiktherapie ist mehr als nur...

Trommeln und Xylophon spielen!

Nachdem ich in der letzten Zeit immer mal wieder die Sätze zu hören bekam, dass Musiktherapie "ja so etwas mit Trommeln" oder "ein bisschen Xylophon spielen" sei und ich dann immer sehr kiebig werde, möchte ich hier ein paar Sätze hierzu schreiben.

Musiktherapie ist mehr. Musiktherapie heißt:
  • das eigene psychologische Hintergrundwissen nutzen können
  • mit Patienten/Klienten sprechen 
  • gemeinsam reflektieren
  • gemeinsam zurück- und nach vorne blicken
  • sich einfühlen
  • Übertragung und Gegenübertragung einschätzen
  • die aktuellen Anliegen und Möglichkeiten abwägen
  • schauen, was gerade verbal und musikalisch möglich ist
  • gemeinsam Instrumente spielen - es muss nicht immer künstlerisch hochtrabende Musik sein
  • Musik vorspielen
  • der Musik des/der Patientin zuhören
  • Wissen, wann Musik sinnvoll ist und wann nicht
  • neue Erfahrungen ermöglichen
  • einen gemeinsamen Abschluss finden
  • und noch vieles mehr!
Ich denke, ich werde dieses Liste in Zukunft sehr gerne ergänzen und mit Leben füllen!

24. Mai 2012

Praxisfelder der Musiktherapie

Tonius Timmermann listet in seinem Lehrbuch zur Musiktherapie folgende Einsatzbereiche auf:
  • Babys, Kinder und Jugendliche
  • Psychotherapie und Psychosomatik
  • Psychiatrie
  • Menschen mit Behinderung
  • Neurologische Rehabilitation
  • Innere Medizin - emotionale Verarbeitung körperlicher Erkrankungen
  • Onkologie
  • Gereatrie
  • Palliativmedizin
  • Hospiz
Die Liste zeigt: Die Einsatzfelder sind vielfältig. Es geht darum, Menschen zu begleiten. Je nach Erkrankung kann eine stabilisierende, Verarbeitung ermöglichende oder eine psychotherapeutisch-aufdeckende Arbeit im Vordergrund stehen. Das Besondere an der Musiktherapie ist meines Erachtens, dass neben dem Medium Sprache auch die Musik hinzukommt, die eine neue, andere Ausdrucksmöglichkeit bietet. Anspannung kann bearbeitet, Entspannung kann vertieft und Kommunikation auf eine nonverbale, neue Art gefördert werden.

Im Rahmen meines Studiums sollen wir nun ein Konzept ausarbeiten.
Dies bietet die Möglichkeit einer Neuorientierung. Welche Patienten können von dem Einsatz von Musiktherapie profitieren? Wo macht es für mich Sinn, musiktherapeutisch tätig zu sein?  Und: Wo und wie lässt sich dieses bewerkstelligen? Das Schöne daran ist: Es besteht die Möglichkeit, diese neuen Ideen direkt innerhalb des dritten Praktikums anzugehen.- Und darauf freue ich mich!

7. März 2012

Sich zurücknehmen

Pausen machen, zur Ruhe kommen klingt ja an sich schön. Und auch in der Ruhe sind ruhige Lieder etwas sehr schönes. Nur: Selbst als Musiker den ruhigen Part zu übernehmen kann teilweise schwer sein. Einzelne wenige, für das Lied sicherlich wichtige Impulse, zu setzen, erfordert auch Geduld und einen Blick fürs Wesentliche.

Gute zeigt dies der Einstieg in das Lied "Season of Monsoon". Ein ruhiger Einstieg, der sich langsam aufbaut und dadurch die Spannung aufbaut und im weiteren Verlauf hält.

8. Februar 2012

Wie Musik helfen kann

Dieser Artikel aus der Zeit gibt einen kleinen Einblick in das Feld musiktherapeutischer Arbeit. In einem Absatz wird beschrieben, dass Musiktherapie insbesondere für Patienten sinnvoll ist, die sich verbal nicht gut ausdrücken können. Aus meiner bisherigen Praxis nehme ich mit: So geht es jedem von uns beizeiten. Sich mithilfe von Musik ausdrücken zu können und dem Nicht-Ausdrückbaren Töne zu verleihen, ist meines Erachtens ein wunderbares Geschenk.

Somit schließe ich mit dem gleichen Zitat wie der Zeitartikel:
»Etwas, was man nicht beschreiben kann, was man nur fühlt – das ist Musik.«
Ivan Repušić